Nebenbei poetisch formulieren sich Gedanken zu Worten in meinem Kopf.

Buchstabenlinien zeichne ich,
auf dein widerspiegelndes Angesicht.
Sanfter Strich von leichter Hand,
farbig in fremde Welt gebannt.
Dort mit anderen sich verbindet,
ein Denken sich zu zweiten findet.
Vielfach vernetzt und reflektiert,
der Inhalt nach Vervollkommnung giert.

Lippen bekennend suche ich,
treffe dein wieder küssendes Angesicht.
Leise findet sich Berührung,
spielt Vorsicht mit dem Wunsch Verführung.
Dort vertrauend angelehnt,
ein Körper sich zum zweiten sehnt.
Bald leidenschaftlich hingegeben,
Empfindungen nach Wachstum streben.

Kopf anlehnend frage ich,
dein wieder beschlagenes Angesicht.
Kratze auf bereifter Schicht,
der Spiegel, blind, antwortet nicht.
Dort nur Konturen, grob umrissen,
Verstand ward aus der Bahn geschmissen.
Wieder lang im Nebel winden,
um Logik im System zu finden.

Herz auswringend schrubbe ich,
dein widerspenstiges Angesicht.
Jahr um Jahr an Kräften zehrt,
doch die erhoffte Sicht verwehrt.
Dort an Kanten oft geschnitten,
lässt Seele stumm um Gnade bitten.
Stets zweifelnd hofft auf das Versprechen,
aus diesem Kreislauf auszubrechen.

Vorwinterkälte zieht ein,
ich nehme ein Bad im Kerzenschein.
Heiß der Spiegel des Wassers und klar, Schaumflocken spielen glitzernd
mit meinem Haar.
Wärmend umarmt vom feuchten Nichts,
kriecht die Kälte aus den Szenen
meines Gesichts.
Atme plätschernden Apfeltraumduft,
greife durch die beschlagende Luft.
Eine Hand senkt auf blasse Haut sich nieder,
ein Schauer verkündet: Ich fühle wieder!

Sitzend, fließend, sich vereinend,
glitzernd, reflektierend,
durchsichtig scheinend,
sitzend, spritzend,
sie Spuren hinterlassen,
berührend, verführend, doch nicht zu Fassen,
befeuchtend, leuchtend und irgendwie Nichts,
bezeichnend, gleichend denen
meines Gesichts. Tropfen auf einer Scheibe?

In alle Farben getauchtes Licht,
scheidet Strahl für Strahl,
die Finsternis von der Helligkeit.
Es springt über Schattenköpfe,
und wo es den Boden kurz berührt
erblühen Farbenwiesen,
die, getreten von stampfenden Füßen,
zersprenkelt wieder das Weite suchen.
Ein Flechtwerk aus Blicken schwirrt ohne Halt,
wie ein Heuschreckenschwarm
durch den Raum – unbekanntes Irren
in der Sprache der Gestik.
Gebärden verhallen zwischen den Klängen,
und gesunken in den Gliederwald,
gekrümmt um die eigene Achse,
eins geworden mit der Wand,
an die, gelehnt, sich Kühle rankte
verweile ich, vom Nichts umschwärmtbis erneut der Morgen graute.

Der Elfe Tanz anmutig schön,
ein Gebilde der Vollkommenheit.
Tanzend in Blut, dass ihren Füßen entfließt.
Ewig gezwungen in einen Kreis,
den sie selbst nicht erfand,
sich verlierend im Ballsaal der Einsamkeit,
begleitet von Gesichtern, Masken nur,
die gefunden wieder entschwanden.
Von den Engeln der Verzweiflung getragen,
schwebend in linden Höhen,
doch beseelt von der ständigen Angst
in das dunkle Auge der Tiefe zu stürzen,
ward verschleiert,
der Traum von zeitlosem Leben,
Doch nicht verloren,
die stets vermisste Hoffnung,
die versteckt hinter Barrikaden der Sehnsucht zum Tanze der Existenz auffordert.

Kalter Winter, kalte Herzen
eisiges Schweigen und stille Schmerzen.
Frostiger Schauer, frostiger Blick
erfrorenes Denken und kein zurück.
Gesplitterdes Eis, gesplitterder Traum
einsame Tränen und verschlossener Raum.
Weisse Welt, weisse Gesichter
schöne Geschenke und verlöschende Lichter.
Buntes Silvester, buntes Knallen
letzter Tanz und ewiges Fallen.